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Neues Bodenauslaufventil mit integriertem Sensor für Prozessanalytik (PAT)
In den letzten Jahren verzeichnete die Technik der Prozessanalytik (PAT) zur Optimierung pharmazeutischer und anderer Herstellungsprozesse ein bedeutendes Wachstum. Chemische Prozesse lassen sich mit PAT-Tools wie Infrarot-Prüfköpfen überwachen, wenn eine separate Einführung in das Reaktorgefäss vorgesehen ist. Mit PAT-Tools kann die Analyse der Reaktionen in Echtzeit erfolgen. Sie liefern dabei unmittelbare Daten zu kritischen Parametern der Prozessüberwachung. Wenn während der Reaktion Probleme auftreten, können die Einstellwerte geändert werden, bevor eine Charge fertig gestellt ist.
Eine besondere Herausforderung beim Einsatz der PAT ist die Suche nach geeigneten Messtechnik-Zugangsstellen bei Reaktoren. Ein Umbau der vorhandenen Behälter ist sehr teuer, erfordert eine erneute Abnahme und ist teilweise sogar nicht erlaubt. Bei kleinen Chargen kann auch der Zugang von oben ein Problem darstellen. Für dieses Problem hat SchuF eine innovative und kostengünstige Lösung entwickelt.
SchuF-Fetterolf ist seit langem marktführender Hersteller von Ablassventilen für Anwendungen in der pharmazeutischen und feinchemischen Industrie und wegbereitend in Bezug auf totraumfreie, GMP-konforme Bauweisen und Faltenbälge zur atmosphärischen Abdichtung oder FIRE-SAFE-zertifizierte Armaturen. Nun bietet SchuF seinen Kunden auch Prozessanalysetechnik in Ablassventilen an, die eine Prozessüberwachung mit Hilfe eingebauter PAT Messsonden ermöglichen. Die PAT Messsonde geht hierbei durch das Betätigungsorgan (die Spindel und den Kegel des Ventils) und ist in direktem Kontakt mit dem Medium im Reaktor. Das SchuF MultiProbe-Ventil mit integrierter PAT Messsonde gewährleistet, dass kein Medium entlang der Ventilspindel nach unten entweicht. Dank der besonderen konstruktiven Ausführung kann der Kunde die PAT Messsonde zwischen den einzelnen Produktchargen einfach entnehmen, ohne das Ventil vom Behälter zu demontieren. Da die PAT Messsonde im Behälterboden angeordnet ist, ist eine unmittelbare Überwachung der Produktdaten auch bei geringem Behälterfüllstand möglich.
Mit der Integration der PAT-Technik in die SchuF Armatur entfällt die Erfordernis, vorhandene Reaktorbehälter umbauen zu müssen. Es handelt sich somit hierbei um eine kostengünstige Lösung, die die Implementierung von Prozessanalysetechnik sowohl in vorhandene als auch in neue Reaktoren zulässt.
Das SchuF MultiProbe-Ventil ist in zwei Grundausführungen erhältlich: Die 1-Schaft-Version verfügt über einen einzelnen Schaft in der Ventilstange zur Aufnahme einer PAT Messsonde, wobei die Infrarot-Messsonde auch einen Einfach-PT100-Temperaturfühler enthalten kann. Die Doppel-Messsonden-Version umfasst eine überdimensionierte Ventilspindel mit 2, von einander unabhängigen Schäften; einen für die PAT Messsonde und einen für einen herkömmlichen Zweifach-PT100 Temperaturfühler. Beide Messsonden können unabhängig voneinander ein- bzw. ausgebaut werden.
Wie üblich können auch die PAT-integrierten Armaturen mit MultiProbe Konfiguration von SchuF gemäss den verschiedensten Kundenspezifikationen hergestellt werden. Dies betrifft eine breitgefächerte Werkstoffauswahl z.B. in Edelstahl oder Hastelloy, mit Auskleidungen in Email oder PTFE, mit verschiedenen Betätigungsorganen, Abmessungen oder Sonderzubehör wie Entlüftungsanschlüssen oder Heizmänteln.
Kurz: optimale Ventile nach Mass!
Beitrag veröffentlicht August 2015